Lebenslauf eines berühmten und viel gereisten Arztes

Zusammengestellt aus dem Manuskript von Erich Heinicke (1899- 1972), Magdeburg – Cracau, sowie aus dem Buch "Doktor Eisenbart" von Karl Breitlhauer, mit kleinen Ergänzungen von W. Eisenbarth, Köln.

Lebenslauf

27.03.1663

Geboren, katholisch getauft und zur Schule gegangen in Oberviechtach / Oberpfalz. sein Vater war Mathia Eisenbarth, Oculist, Stein- und Bruchschneider. Sein Vater starb 1673.

Der Taufschein hat folgenden Wortlaut1:

"Eisenbarth. Daß Hannß Andreas von ehrl. Christl. Catholischen Eltern, dem Ehrenvesten und Kunstreichen, Herrn Mathia Eisenbarthen, Bürgern, Oculist, Stein- und Bruchschneidern alhier, zu Obern Vietach.

Dann auch seiner ehel. Haußfrauen, Maria Magdalena, Gebohrene... und von dem Wohl Ehrenvesten und wohlgelehrten, Herrn Johann Spengler, damahligen Pfarrer unter außgelegter Hand der 3. Herrn Gevattern, alß des Wohl Edel Gebohrnen und Gestrengen, Herrn Andresen Wilhelmen von Satzenhoff auf Mießbach und Guetenfürst, des Ehrenvesten und Wohlweisen, Herrn Andreas Schnabels, Raths Bürgern alhier, dann auch des Ehrenvesten und Wohlvornehmen,Herrn Johann Schwertführers, Richters zu Tiefenbach Anno 1663, im Monat Martij den 27. nach Christl. Cathol. Brauch in alhiesiger Pfarrkirchen S. Johannis Baptistae alda zu besagten Obern Viehtach getaufft worden, wird Crafft dieß von eichen unterschriebener Handschrift und aufgedrückter gewöhnlichen Petschafft hiermit attestiret und bezeiget.

Geben Obern Vietach, am 11. Aug. 1678. M. Johann Wollher Pfarrer."

1 Akten der Landesregierung Nr.: 4872 Blatt 14

1673

Ausbildung des jungen Johann Andreas bei dem Oculisten, Bruch-und Steinschneider Alexander Biller in Bamberg einem Schwager von Eisenbarth.

1678

Eisenbarth geht für ein halbes Jahr in ein Kloster2, (Bamberg?) kehrt danach zu Biller zurück.

2 Urkunde im Staatsarchiv Dresden.-Brief an Herzog Friedrich I. von Sachsen vom 27.06.1886

1684

Probestück (Gesellenstück) nach 10 jähriger Lehrzeit bei Biller, in Lauffen (Salzkammergut, an der Traun) mit einener Probe- Staroperation in Anwesenheit von Alexander Biller. Gehilfe bei Alexander Biller in Bamberg.

1685

Eisenbarth macht sich selbstständig.

01.06.1686 - 1702

Eisenbarth kommt nach Altenburg, wo er bis 1702 mit seiner Familie den Hauptwohnsitz hat.

26.08.1686

Herzog Friedrich von Altenburg erteilt Eisenbarth ein Privileg für seine Praxis im Fürstentum Sachsen – Gotha – Altenburg. Er hat bisher 30 Patienten geheilt und wird durch den Leibmedicus Dr. Gabriel Clauder und dem Amtsphysikus Dr. Johann Ußleben geprüft und erhält das Zeugnis:

"Für Augen– Kuren, Stein– Krebs- und Bruchschneiden genügend erfahren"

16.09.1686

Eisenbarth heiratet.

"Herr Johann Andreas Eisenbarth, Oculist, Stein- und Bruchschneider allhier, Herrn Matthäi Eisenbarth, auch Oculistens, Stein- und Bruchschneiders zu Regensburgk, nachgelassener Sohn und Jungfer Catharina Elisabetha, Herrn Johann Heinigkens, Oculistens, Stein- und Bruchschneider allhier, eheliche Tochter, sind Donnerstag, den 16.September in der Brüderkirche copulieret"

Eisenbarth wird lutherisch.

Taufen:

  • am 29.09.1688 Sohn Johann Michael,
  • am 02.01.1691 Tochter Maria Magdalena,
  • am 04.012.1697 Sohn Johann Andreas,
  • am 04.04.1700 Sohn Ferdinand Christoph,
  • am 16.08.1702 Sohn Christian Friedrich.

Auszug aus dem Kirchenbuch von Altenburg Thüringen

1686

Eisenbarth arbeitet 2 Jahre in Altenburg und praktiziert ausser dem in Gera (09.10. - 13.10.) Ronneburg, Schmölln Breitlingen, Saara, Haselbach,und in Leipzig, (September) er befreit etwa 200 Personen vom Bruch.

1688

Im März bis Mai praktiziert Eisenbarth in Weimar.

10.05.1688

Erhält Eisenbarth das Privileg für das Herzogtum Weimar von dem Herzog Ernst Wilhelm von Sachsen - Weimar und Jena für 24 Thaler und 8 Groschen.

28.08.1688 - 25.02.1689

Praktiziert Eisenbarth in: Sulza / Inn, Rastenberg, Buttstätt, Neumark, Berka / Ilm, Tannroda, Ilmenau und Ausserdem in etwa 20 Dörfern.

08.02.1689

Eisenbarth kommt nach Erfurt und erhält das Privileg als Stadtarzt für Erfurt, von Erzbischof Anselm Franz von Mainz und andere erzbischöfliche Lande. Er lässt sich in Erfurt als Stadtarzt nieder und wird am 02.03. 1689 als Erfurter Bürger angenommen. Er hat bisher etwa 300 Personen geheilt.

1690

Am 12.01. noch in Erfurt.

27.02.1691

Eisenbarth erhält am 27.02. vom Rat der Stadt Rochlitz in Sachsen 3 rühmliche Atteste und wird darin genannt als:

  • Kurfürstlicher Oculist und Wundarzt,
  • Kurfürstlich Sächsischer Oculist und Wundarzt,
  • Gotha Altenburgischen Oculist und Wundarzt,
  • Weimar´scher Oculist und Wundarzt,
  • Jenaer Oculist und Wundarzt,
  • Stadtarzt Erfurt, Oculist und Wundarzt.

Er Praktiziert ausserdem in Döbeln ( 09.06.), Grimma (12.09.), Borna (18.09. zum zweiten mal).

1692

Er praktiziert in Leipzig (17.06.). Eisenbarth wird in Dresden vom Medizinnischen Kollegium geprüft und erhält ein glänzendes Zeugnis.

Er erfindet die "Star-Nadel". (8. August bis Ende Jannuar 1693)

27.01.1693

Eisenbarth erhält das Privileg für Kur-Sachsen von Kurfürst Johann Georg IV. von Sachsen.

1696

Eisenbarth praktiziert in Berlin, Schwäbisch Gmünd, Ulm, Faufen bei Salzburg, in einem Flugblatt aus Spandau behauptet er in Holland gewesen zu sein, (eventuell Preussisch Holland) in Insbruck, in Tirol?

10.05.1697

Eingabe Eisenbarths an den Rat der Stadt Leipzig. Etwas später ebenso in Zeitz. Hier entsteht 1698 der Kupferstich von M. Bernigeroth nach einem Ölporträt von C. Schütz.

1697

Als Kurfürst August der Starke König von Polen wird, erweitert Eisenbarth das Privileg auf Polen. Er praktiziert in Freiberg / Sachsen, Kamenz, Bautzen, Löbau, Görlitz, Lauban, Zittau. Breslau, erhält er das Privileg "Ihrer Kaiserlichen Majestät Königlichem Oberamt" für Ober- und Niederschlesien. Frankfurt / Oder, Berlin, Stettin, erhält er das Privileg des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg als Landarzt. Stargard, Kolberg, Danzig, Preussisch Holland. (Woiwodschaft Ermland-Masuren Landkreis Preußisch Holland, Preußen)

10.03.1698

Er kam von Spandau über Lutherstadt Wittenberg wo der am 04.12.1697 in Altenburg getaufte Johann Andreas starb.

"Am 10.03.1698 ist Johann Andreas Eysenbarths, Oculist, Leib- und Wundarztes jüngstes Söhngen auf hiesigem Kirchhoff beygesetzt und haben die Mittelglocken selber bezahlet"

Kirchenbuch der Stadtkirche

1698

Eisenbarth arbeitet im Kurfürstentum Brandenburg, dann auch in Spandau, (Mai bis Juni) Stettin, Leipzig, Zwickau, Stargard, Kolberg und auch in Zeitz Helmstedt, mit Prüfung durch die Medizinische Fakultät der Universität. Zur Wintermesse in Braunschweig bis Juni 1699 (Nach K. R. Dönel)

1699

Er praktiziert in Freiberg / Sachsen, am 03.12. auf dem Weihnachtsmarkt in Heiligenstadt und anderen Orten des Eichfeldes. (Örtliche Überlieferungen.)

1700

Auf der Frankfurter Ostermesse hatte er seinen Stand bei der Mehlwaage (11.04.1700) und wohnte in der Fischergasse im Hause "Zur Stadt Darmstadt". Das Haus gehört dem Gastwirt und Dielenhändler Heinrich Heister. Er war der Vater des Lorenz Heister, (geboren 1683) dem nachmaligen Dr. med. und Universitätsprofessor in Helmstedt.

Er fertigte als Abiturient und später ab 1702 als Student der Medizien regelrechte Protokolle von vier Operationen Eisenbarths an. Eisenbarth schneidet dort einen Darmbruch, einen Wasserbruch, ein Speckgewächs am Gesicht und unterdrückt einen grauen Augenstar.

Diese Operationen des "sehr berühmten Arztes" beschreibt Lorenz Heister in seinem " Medicinisch, Chirurgisch und Anatomischen Wahrnehmungen", die 1753 in Rostock gedruckt werden. Eisenbarth scheint dann in Niedersachsen gewesen zu sein, vermutlich auch in Hamburg.

vgl. Dr.Karl Brethauer, der Chirurg Eisenbarth im Urteil eine Zeitgenossen, mit 4 Abbildungen, Sonderdruck aus "Materna Medica Nordmark" XVIII/12: 762-773 vom Dez. 1966, 2082 Uetersen

1701

Eisenbarth arbeitet in Frankfurt / Main "wenig Wochen" Gotha, Erfurt, Weimar, 1701 und vom 05.01. bis 14.03.1702 in Nürnberg.

1702

Eisenbarth arbeitet in Würzburg 19.03.- Juni 1702, und anschließend in Bamberg, Würzburg ( 19.03. zur "Mittfastenmesse" bis 26.03.und am 24.04. und wieder am 06.05.). Im Sommer oder Herbst soll er in Meerane (südlich von Altenburg) gewesen sein, wo er mit dem "Bürger und Arzt" Johann Michael Köpler (schon 1686 dort nachweisbar ) befreundet war.

Dieser tauft am 06.12.1702 einen Sohn auf "Johann Andreas", also Eisenbarths Vornamen. Eisenbarth lässt sich als Taufpate vertreten, weil er nicht anwesend sein kann.

1703

Braunschweig im September, Im Kirchenbuch von St. Martini:

"Johann Andreas Eisenbarths, hir frembden Oculisten, Kind uf Jakobi Kirchhoff beygesetzet" am 16.09.1703.

Vermutlich sein fünftes, am 16.08.1702 in Altenburg geborenes Kind Christian Friedrich.

Am 01. 12. erwirbt er das Bürgerrecht in Magdeburg, wo der Wohnsitz der Familie bis zu seinem Tod 1727 bestehen bleibt.

26.11.1703

Eisenbarth kauft in Magdeburg das frühere Brauhaus "Zum güldenen Apfel" in der Apfelstraße 9, für 3100 Thaler von den Erben des Kriegskommisars Joh. Friedr. Hoffmeister, das nach einem Brand 1671 neu erbaut worden war.

01.12.1703

Johann Andreas Eisenbarth, Operator, bürtig von Fischtach, hat das Bürgermahl nebst dem Eymer bezahlet am 1. Dezember mit 12 Thaler".

Auszug aus der Bürgerrolle der Stadt Magdeburg

01.08.1704

Er praktiziert in Berlin, im Waldecker Land, (nach Überlieferungen) in Kassel, (Ende Mai, noch im Juni) Privileg des Landgrafen Karl von Hessen?

Eisenbarth kommt von Kassel aus nach Wetzlar (24.06. bis 02.08.) und schlägt vor dem Reichskammergericht seine Schaubühne auf. Er führt selbst vier mal ein Gerichtsschauspiel auf, in dem eine kaiserliche Assessorenpartei verspottet wird, die sich mit einer bayrischen Patei bekämpft. Friedrich Graf zu Solms, beschwert sich beim Kaiser über Eisenbarth. Eisenbarth widerlegt diese Angriffe. Der Streit wird erst 1709 geschlichtet.

Er Praktiziert in Mainz (17.08.), St. Goar (August), Bamberg, Frankfurt / Main (Herbstmesse).

1705

Eisenbarth arbeitet in Koblenz und St. Goar wo er urkundlich nachweisbar 12 Patienten heilte, u.a. werden Fleisch und Wasserbruch, Augenfluss sowie einen grossen Blasenstein von ihm behandelt. Reist dann wieder nach Frankfurt/Main.

13.01.1706

Eisenbarth arbeitet in Darmstadt und an der Bergstrasse.

13.01.1706

"Herr Johannes Andreas Eisenbarth, Medicus und Operateur, einen Sohn taufen lassen mit Namen Adam Gottfried. Pfarrer H.N. Calvsius, Paten Herr Johann Josef Winckler, Inspector, Canonicy et Dohm Diacony an dem Dom. Monsieur Adam Gottlieb Heinicke, Medicy und Operator, Frau Peter Vietzens, vornehmen Bürgers Und Weinhändlers Eheliebste, Ursula Wulffs".

Auszug aus dem Kirchenbuch der Johanniskirche in Magdeburg

1707

In Quedlinburg auf dem Markt, (14.01.) Müncheberg, (Mark Brandenburg) Heilung des Böttchermeisters G. Tietze am 27.01. Berlin, (28.01. bis März) Am 25.03., Privileg des Königs Friedrich I. in Preussen.

25.03.1707

Berlin, Immediateingabe Eisenbarths: Bitte um das Privileg Königlicher Landarzt. Beigefügt ein Attest des Böttchermeisters G. Tietze aus Müncheberg über seine Heilung vom 27.01.1707 und des Predigers von St. Petri in Cölln a. d. Spree über Heilung von Taubheit der Frau Hübner. Eisenbarth beruft sich auf Zeugnisse es Medizinischen Collegiums von Dresden, der Medizinischen Fakultät Helmstedt und des Stadt - Physikus in Magdeburg.

1708 - 1709

Privileg des Königs Friedrich I. in Preussen, wird am 25.03.1708 erneuert.

Eisenbarth wird im im Mai 1708 und 1709 Schützenkönig in Magdeburg.

24.09.1710

König Friedrich von Preussen erteilt Eisenbarth das Privileg als "Königlich Preußischer Landarzt". Praktiziert in Berlin.

01.10.1711

Hannover: Kurfürst Georg Ludwig zu Braunschweig-Lüneburg erteilt Eisenbarth das Privileg als "Landarzt" des Fürstentums Lüneburg. Die Stadt Hannover bietet Eisenbarth 200 Thaler Jahresgehalt, wenn er dauernd in Hannover bleiben würde. Eisenbarth lehnt ab und reist weiter nach Berlin und Osterrode.

03.10.1711

Eisenbarth beschwert sich über nicht priviligierte Konkurenten in Magdeburg. Der Magistrat versichert Eisenbarth seines Schutzes und untersagt Konkurrenten in Magdeburg die Arbeit.

1712

Eisenbarth beantragt beim Magdeburger Magistrat durch seinen Sekretär Kühnreich den Abbruch der Bude des Konkurrenten Heinrich Bünde, "weil über die Zeit ausgestanden".

20.05.1713

Sein ältester Sohn Michael, heiratet in Magdeburg. "Eisenbarth, Johann Michael "Medicinae Licentiatus" getraut". (Auszug aus dem Register des Traubuches der Johannis Kirche zu Magdeburg. Das Traubuch selbst ist nicht mehr vorhanden.)

Eisenbarth praktiziert in Saalfeld (Mai bis Juni) und erhält das Privileg für das Herzogtum Sachsen - Saalfeld. Coburg, (vier Wochen von Mai bis Juni) Sonneberg

13.06.1713

Johann Andreas Eisenbarth kommt nach Coburg, er schlug auf dem Marktplatz seine Bühne auf und begann zu praktizieren.

1714

Salzwedel (08.01.bis1701) Eingabe Eisenbarths an König Friedrich Wilhelm I. von Preussen: Bitte um Confirmation des Privilegs von 1707. Beschwerde Eisenbarths, dass er außerhalb Magdeburgs 5 Groschen Akzise täglich bezahlen müsse. Bremen (10.08. bis 16.10.)

29.06.1714

Confirmation des Ministers v. Printzen. Von Akzise wurde nichts gewährt.

24.05.1715

Aurich in Ostfriesland

07.02.1716

Berlin:

"Seine Königliche Majestät in Preussen etc. Unser allergnädigster Herr befehlen Dero Magdeburgischen Regierung hiermit in gnaden den dortigen Oculisten (Augenarzt) Eisenbarth sobald Er wieder daselbst angelangt seyn in dero höchstem Nahmen anzubefehlen sich alsofort nach Stargard zu begeben, Woselbst Er sich beym Obristen Lieutenant von Grävnitz vom Borckschen Regiment, als welcher einen Schaden ans Auge bekommen, angeben und seinen äußersten Fleiss anwenden soll, solchem wieder zu helffen. Signatum Berlin den 7. Februar 1716 – Fr. Wilhelm."

10.02.1716

Magdeburg: Die Magdeburgische Regierung verständigt die Stadt Magdeburg hiervon.

13.02.1716

Advokat Friedrich Müller, Schwiegersohn von Eisenbarth, gibt an, dass Eisenbarth sich in Münster / Westf. aufhalte. Eisenbarth wurde zurückgerufen, reist nach Stargard und operiert von Grävenitz erfolgreich (06.06. bis 01.09.).

Am 27.02.wird Eisenbarth Preußischer Hofrat und Hofoculist wegen der gelungenen Operation des Obristlieutnants von Grävenitz in Stargard. Kupferstich von A. B. König in Berlin.

08.06.1716

Eisenbarth arbeitet wieder in Stargard, logiert im Hause Oldenhoffs.

21./27.07.
1716

Eisenbarth fährt von Stargard weiter nach Stettin.

01.09.1716

Stettin, wo er durch Manifeste wirbt und dabei auf Erfolge in Stargard, Stettin, Kolberg und in Preussen hinweist.

09.09.1716

Eisenbarth wirbt in Zeitungen und rühmt sich darin 350 Blasenstein-, Kropf-, Hasenscharten und 2000 Bruch- sowie eine Vielzahl anderer Operationen ausgeführt zu haben.

03.-21.11.
1716

Eisenbarth logiert im Rats- Weinkeller in Stettin am Kohlmarkt.

01.02.1717

König Friedrich Wilhelm I. von Preussen, verleiht Eisenbarth den Titel eines Königl. Preussischen Hof- Okulisten und Hof- Rates. (Kosten 200 Thaler)

1717

Sohn Adam Gottfried Eisenbarth bezieht die Schule in Kloster Berga.

1718

Eisenbarth praktiziert in Halle, (im Frühjahr) Wird Schützenkönig in Magdeburg.

16.03.1721

Magdeburg

"Herrn Johann Andreas Eisenbarths, Königl. Preussischer und vornehmen Medici und Oculisten Eheliebste Catharina Elisabeth begraben worden"

Pfarrer. H. Mag. Calvisius. (Erste Frau)

Praktiziert in Rostock (12.09.)

1722

Evangelisches Pfarramt Arendsee (Altmark) 1722, Seite 280 Nr. 8:

"In der Woche nach dem heiligen Pfingstfest sindt copuliret allhier Donnerstags Herr Johann Andreas Eysenbarth, Königl. Preussischer Rath, und berühmter Hof- Oculist, mit Frauen Anna Rosina Albrechtinußen, Herrn Christoph Hummels, gewesenen Bürgers wie auch Operatoris hieselbst, nachgelassene Witwe"

1722

Aus Otto Heinecke, Chronik der Stadt Arendsee Seite 187:

"1722 wirkte in Arendsee i. Altmark der berühmte und vielgeschmähte Doktor Eisenbarth, Königl. Preussischer Rath und Oculist, der mit der Tochter des berühmten Operateurs Hummel, der um 1700 in Arendsee lebte, vermählt war."

Bemerkung: Der Witwer J.A. Eisenbarth hat in 2. Ehe die Witwe Anna Rosina Albrecht geb. Hummel geheiratet, die auch in seinem Testament erwähnt ist.

1722

Eisenbarth arbeitet in Quedlinburg, (das zweite Mal) Berlin, Magdeburg, Ruppin, Stettin, Stargard

1723

Eisenbarth arbeitet in Königsberg (Oktober November), Danzig und in Marienburg. (Königsburg in Ostpreußen) Preussisch Holland

1724

Eisenbarth arbeitet in Berlin.(Erster August bis Ende September)

1725

Arbeitet in Frankfurt / Main auf der Herbstmesse im September.

1726

Eisenbarth in Bremen, (Anfang des Jahres) dann wird er krank am 21.04 der Stadt verwiesen. Sein Sohn Adam Gottfried ist erfolglos.

01.09.1727

Göttingen, im Gasthof "zum schwarzen Bären": Eisenbarth setzt sein Testament auf und bestimmt zu seinen Erben:

  • Seinen Sohn Michael Eisenbarth,
  • seine Tochter Maria Magdalena (verheiratet mit Johann Friedrich Müller) und ihre Kinder,
  • seine Tochter Susanne Catharina (Verheiratet mit Capitain Bonniss, Dänemark),
  • seinen Sohn Gottfried,
  • seine Ehefrau Anna Rosina Albrecht geb. Hummel, der er ein nicht gerade gutes Zeugnis austellt.

Die Kopie des in Göttingen abgefassten Testaments liegt im Landesarchiv Magdeburg.

11.11.1727

Hannoversch Münden:
Eisenbarth stirbt auf der Durchreise im Eckzimmer des 1. Stockwerkes des Gasthofes "Zum wilden Mann" nach fünftägiger Krankheit. Auf dem Leichenstein an der Aegidienkirche zu Hannoversch Münden steht geschrieben:

"Allhier ruhet in Gott der weiland hochedle hocherfahrene, weltberühmte Herr Johann Andreas Eisenbart, kgl. großbritannisch, Churf. braunschw. lüneburg. Landarzt, wie auch kgl. preuß. Rath u. Hofoculiste in Magdeburg, geboren anno 1661 gestorben 1727, den elften November 66 Jahr."

Bemerkung: Die Angaben auf dem Grabstein sind irrtümlich, Eisenbarth ist am 27.03.1663 in Oberviechtach geboren und getauft worden und war bei seinem Tode 64 Jahre alt. Auch sein Name wurde immer mit H am Ende geschrieben.

1728

Eisenbarths Haus in Magdeburg wird von den Erben an Christian Wedemeyer für 300 Thaler verkauft (Rest Hypothek 60 Thaler).

Genealogie von Johann Andreas Eisenbarth

Der Stamm Eisenbarth lässt sich in Unterkochen und Umgebung bis 1380 zurück nachweisen. Die Sippe besass dort grosse Höfe und Erblehen.

I.

Wilhelmus Eysenbarth, Hospitalknecht und Säuschneider in Dinkelsbühl, geboren in Unterkochen um 1588 gest. Dinkelsbühl 02.07.1646, verheiratet Dinkelsbühl 27.05.1613 mit Maria Pfisterer aus Seidelsdorf, geb, um 1581 gest. Dinkelsbühl 07.07.1646, 4 Söhne und 4 Töchter in Dinkelsbühl von 1613 bis 1627 geboren.

II.

Der jüngste Sohn: Matthäus Eisenbarth, Okulist, Stein- und Bruchschneider, geb. Dinkelsbühl am 16.02.1613, gest. vor 1686, verheiratet in Würzburg (Dompfarrei) 17.01.1656 mit Maria Magdalena, verwitwete Jakob Schaub. 1. Sohn Georg Rudolf Eisenbarth geb. in Goldkronach am 14.03.1659 gest. ???

III.

2. Sohn Johann Andreas Eisenbarth, Okulist, Stein-und Bruchschneider , Hofrat, u.s.w. geb. 27.03. 1663, gest. am 11.11.1727 in Hannovrich Münden, verh. 1 Altenburg Thür. am 16.09.1686 Catharina Elisabetha Heinicke, geb. 20.10.1668, gest. 16.03.1721, verh. 2. Ehe 1722 mit Anna Rosina Albrecht geb. Hummel, Arendsee.

IV.

  1. Johann Michael Eisenbarth geb. Altenburg 29.09.1688, verh. Magdeburg 20.05.1713 gest. 1727 Berleburg
  2. Maria Magdalena Eisenbarth geb. Magteburg 07.01.1691, verh. Magdeburg 02.11.1713 Johann Friedrich Müller
  3. Johann Andreas Eisenbarth geb. Altenburg 04.12.1697, begr. Wittenberg 10.03.1698
  4. Ferdinand Christoph Eisenbarth geb. Altenburg 04.04.1700
  5. Christian Friedrich Eisenbarth geb. Altenburg 16.08.1702
  6. Adam Gofffried Eisenbarth geb. Magteburg 13.01.1706
  7. Susanna Catharina Eisenbarth geb. ??? verh. mit Capitän Bonnies aus Dänemark
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